HEILBRONNER STIMME | HZ Öhringen | RUND UM ÖHRINGEN | 30 | Freitag, 5. Juli 2019

 

Beim Dackelrennen fliegen die Ohren
Dackeltreff Bubenorbis des Dachshundclubs Württemberg- Hohenzollern präsentiert die Gebrauchshunde in der Cappelaue

 

Von Gustav Döttling


ÖHRINGEN Sie heißen Maxi vom Memminger Mau, Krümel vom Zankbaum oder Edi von der Vogtei. Was sich anhört wie ein Treffen von Adeligen, belegt die Zwingerherkunft der rassereinen Dachshunde, die am Sonntag am zweiten Dackeltag des Dackeltreffs Bubenorbis der Sektion Hohenlohe-Franken des Dachshundclubs Württemberg-Hohenzollern von 1895 teilnahmen.

15 Vereinsmitglieder stellen mit einem bunten Veranstaltungsprogramm mit Bewirtung auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau ihre kurzläufigen Vierbeiner der Öffentlichkeit vor.

„Wir veranstalten unseren Dackeltag dieses Jahr zum zweiten Mal, um auf die Vielseitigkeit dieser Hunderasse aufmerksam zu machen“, berichtet Daniel Gernhardt.
Züchter Der Ingenieur aus Öhringen ist Leiter der Sektion Hohenlohe-Franken. Der passionierte Jäger züchtet seit 1996 selbst Kurzhaardackel. Dackel seien die kleinsten und vielseitigsten Jagdgebrauchshunde. Gut ausgebildet, seien sie hervorragend geeignet, um Wildschweine bei der Jagd aufzustöbern und zu stellen, ohne das Wild zu verletzen, erläutert der Sektionschef. „Wir sehen derzeit das Risiko, dass der Dackel zum Mode-Hund verkommt, deshalb wollen wir als Verein die Dackelrasse als Gebrauchshunde fördern und erhalten“, betont Gernhardt.

Ein reinrassiger Welpe koste ab 800 Euro. Ein voll ausgebildeter Hund sei nicht unter 2000 Euro zu haben. Als ersten Programmpunkt moderiert der Sektionschef den Dackel-Corso der Vereinsmitglieder auf dem improvisierten Ausbildungsplatz. Gernhardt stellt die Hundeunterarten, ihre Farbenschläge und die Halter vor. Als nächstes zeigen die Dackelhalter Übungen aus der Begleithundeprüfung wie Ablegen, Warten oder mit und ohne Leine bei Fuß gehen. Für die Prüfung trainieren sie immer montags am Egelsee in Bubenorbis. Ein Höhepunkt des Tages ist das Dackelrennen. In einem 20 Meter langen, abgeschrankten Wiesenbereich treten die Dackel paarweise auf zwei Bahnen in Ausscheidungs- und Finalläufen gegeneinander an. Herrchen und Zuschauer feuern ihre Lieblinge an. „Die Hunde sind unglaublich schnell, das glaubt man kaum“, sagt Klaus Schiemer, Dackelfan und Halter von zwei Rauhaardackeln aus Neuenstein angesichts der fliegenden Ohren der Vierbeiner.


Hitze Am Sonntag ist die Kurzhaardackeldame Krümel vom Zankbaum von Aloiz Morela aus Kirchensall nicht zu schlagen Der zweite und dritte Platz geht an die Gasthunde Dahja und Emma. Platz vier belegt Ida von Daniel Gernhardt. Wegen der Sommerhitze endet der Dackeltag zwei Stunden früher als geplant. „Unsere Hunde sind fertig, die Hitze macht ihnen heute schon zu schaffen“, stellt Gudrun Kurtz beim Aufräumen fest. „Wir hätten uns, angesichts des Engagements unserer Mitglieder eine etwas größere Besucherresonanz gewünscht, aber die Hitze war gegen uns“, zieht Sektionschef Daniel Gernhardt Bilanz.

Trotz kurzer Beine sind die Dachshunde bei ihrem Wettrennen im KO-System beim Dackel-Tag in der Cappelaue mit fliegenden Ohren schnell unterwegs. Foto: privat